Hallo Ihr Lieben, ich würde lügen, wenn mir diese Frage nicht auch schon gestellt wurde 🙂
Gegenfrage:
Wärst du nicht verrückt, wenn du irgendwo bleiben würdest, ohne dort glücklich oder zufrieden zu sein? Was macht das wohl mit deiner eigenen Selbstwertschätzung? Und zwar die nächsten 30-40 Jahre? Die Gründe sind erst mal egal. Die können individuell so unterschiedlich ausfallen, wie die Wahl des Studienfaches/Unterrichtsfaches und zwar in Abhängigkeit von den eigenen Interessen, Bedürfnis- und Wertestrukturen, tiefsten Antreibern und Zielen. Während dem Einen lebenslange Sicherheit über alles geht, sind für den Anderen Werte wie Potentialentfaltung, Weiterentwicklung, modernes Arbeiten, flache Hierarchien, eine stimmige Führung, Teamarbeit, Eigenverantwortung, weniger Belastung oder Anforderungen oder eine andere Kombination von allem usw., ausschlaggebender. Im Laufe des Lebens entwickeln wir uns, unsere Werte, Bedürfnisse etc. verändern sich oder passen sich je nach Lebenssituation neu an. Das darf auch gerne so sein. Wichtig ist eigentlich nur, dass ihr mit euch im Reinen seid und so entscheidet, wie es für euch persönlich stimmig ist. Dazu gehört auch, zu überlegen, welche Abstriche bin ich bereit hinzunehmen und was gewinne ich?
- „Klar“, sagt der Zweifler auf der einen Seite der Medaille. „Das geht doch nicht.“ (Hier hat jeder seine eigenen Mindfucks, warum was nicht geht). Was wäre allerdings, wenn es gut werden würde? Was hätte sich dann verändert?
- „Was passiert, wenn Du es nicht tust“ sagt die andere Seite der Medaille! Gefühle wie: Unglück, Unzufriedenheit…vielleicht auch Krankheit, hier hat jeder seine eigenen Empfindungen. Wozu würde das im Zeitablauf führen? Mit welchen Konsequenzen?
- Worauf möchtest Du mit hoffentlich 89 Jahren zurückblicken? Auf welchen Menschen? Mit welchen Erfahrungen? Nach welchem Sinn, Werten etc. hast Du gelebt?
Wir sind immerhin nur alle Gäste auf dieser Welt. Wir haben nur dieses eine Leben, wir können es nicht erst perfekt machen, sondern wir müssen hoffen und vertrauen, dass es gut wird. Die Zukunft ist nicht vollständig planbar. Und meiner Erfahrung nach wird es gut, wenn Du dir selbst folgst: deinen Träumen, Wünschen, Antreibern, Kompetenzen und Potentiale, die ausgeschöpft werden wollen und für dich einen Sinn ergeben. Damit folgst Du vor allem dir selbst und deinen Lebenszielen. Wenn jetzt jemand sagt: „Das ist typisch Generation Y. In meiner Generation haben wir einfach nur gearbeitet.“, dann könntet ihr sagen: „Stimmt, so ist es.“ Was auch immer es für dich bedeutet. Und wenn es das Beamtentum ist, dann ist es so, dann ist es für dich so stimmig. Punkt. Wenn nicht, dann macht euch auf und sucht nach den Umständen, die euch wichtig sind.
Also: Was kann ich also tun, um 1) und 2) und 3) in Einklang zu bringen? Lösung: verhandeln – und zwar realistisch. Gerne könnt ihr das mit dem VisionsBoard aus einem meiner Artikel tun, ein sehr sinnvolles Instrument. Der Prozess kann schon mal etwas dauern, Tage, Monate oder sogar Jahre.
„Love it, change it or leave it“ als Leitmaxime hilft euch hier, das Ruder in die Hand zu nehmen. Mit dem Maß der Erkenntnis um euch selbst und eurem Umfeld, steigt das Maß der Gelassenheit, zu akzeptieren was ist, ggf. loszulassen, was eben nicht zu ändern ist und zu entscheiden. Wenn du, egal in welcher Form von Beziehung, täglich gegen deine eigene Integrität handeln musst, dann ist der Ort für dich nicht fruchtbar. Du hast die Wahl. Entscheidest du nicht, dann wirst du früher oder später entschieden, das ist ein Naturgesetz.
In diesem Sinne wünsche ich allen Lehrern für sich stimmige Wege, Klarheit darüber und viel Sinn und Freude in ihrem ganzen Tun mit ihrem ganzen Selbst.