Weniger hadern – mehr Handeln.

von | 17.01.2021

Gehört ihr zu denjenigen, die oft an sich selbst zweifeln? Die sich ständig fragen, darf ich das? Kann ich das? Schaffe ich das? Was ist, wenn X passiert? Was mache ich dann? Geht meine Welt dann unter? ….

An sich zu zweifeln ist erst mal nichts Schlechtes. Jeder hat manchmal Selbstzweifel. Sie hinterfragen, mahnen und warnen. Das ist ihre Funktion und das ist auch gut so. Das kann sich auch so äußern, dass ihr mega Pläne entwickelt habt, allerdings nicht ins Tun kommt. Statt zu handeln und einen Schritt weiter Richtung Ziel zu kommen, bleibt das in eurem Kopf oder der Plan bleibt an der Wand hängen. Warum? Plagen euch Selbstzweifel oder Ängste, die euch im Kopf rumspuken? Macht euch bewusst, dass das Selbstsabotage ist. Zwischen einer Voll-katastrophe und dem perfekten Vorhaben gibt es noch mehrere Abstufungen. Versteht mich nicht falsch, ich bin ein absoluter Freund davon, Vorhaben auch kritisch zu hinterfragen und auf ihre realistischen Chancen hin zu überprüfen. Denn die Medaille hat immer zwei Seiten. Allerdings wenn dies überhandnimmt, steht ihr euch selbst im Weg, sabotiert eure eigenen Ideen und Möglichkeiten und redet euch und eure Möglichkeiten verdammt klein. Im Zweifel fragt euch: selbst wenn es so ist, wie könnte ich damit umgehen? So im Sinne von, okay, dann ist es so, es geht dann auch so. Oder auch dann geht es weiter.

Also solltet ihr zu den Zweiflern gehören und eure Ängste euch fest im Griff haben, könnte euch folgende Frage helfen: Wofür tut ihr etwas? Wenn ihr euch diese Frage stellt, navigiert euch das direkt zu euren Bedürfnissen und euren tiefen Antreibern. Das versorgt euch mit Energie. Manchmal spürt ihr vielleicht auch, dass ihr in dem Zustand Berge versetzen könnt, ihr seid also im Flow. Von dem Zustand wollen wir mehr. Was hat sich also verändert? Die Situation? Nein, es ist die Richtung der Gedanken, mehr ist noch nicht passiert. Statt einem „weg von etwas“, gehen eure Gedanken „hin zu etwas“ – und zwar zu etwas sehr Positivem. Wenn ihr also öfter die Richtung eurer Gedanken ändert, umso stärker wird die Energie und das positive Gefühl dahinter und in dem Modus könnt ihr in den Genuss kommen, richtig gute Lösungen für euch und euer Vorhaben zu entwickeln. Also fragt euch öfter, wofür tut ihr etwas?

Denkt dran, egal wie ihr euch entscheidet, jede Entscheidung hat seinen Preis, den ihr verantworten müsst. Manchmal ist es ungewiss und manchmal weiß man nicht, wie es endet. Wenn ihr euch dafür entscheidet, ein Start-Up zu gründen, sollte klar sein, dass ihr nicht monatelang auf Bali in Schweigeseminaren abhängen könnt, sondern dass ihr ackern müsst, um euer Business aufzuziehen. Wenn ihr meint, der Beamtenstatus ist nicht das Maß aller Dinge und ihr wollt diesen Job nicht bis zur Rente machen, weil es euch unglücklich oder sogar krank macht, dann wartet nicht und verschwendet wertvolle Zeit, sondern macht euch auf den Weg und erarbeitet euch eine Alternative, sonst kommt ihr in die Opferrolle.

Wartet nicht darauf, dass sich die Umstände ändern. Sondern ändert euch oder eure Gedanken und setzt eure Segel selbst, sonst macht ihr euch abhängig und das macht unfrei. Wer unfrei ist, landet in der Opferrolle. Hierzu ein kleines Beispiel: Ärgert euch der Kollege? Der Schulleiter? Die Schüler? Ärgert euch nicht und wartet nicht darauf, dass die Menschen sich ändern, sondern geht mit gutem Beispiel voran. Neulich sagt ein Coachingnehmer zu mir: „Frau Vetten, meine Schulleitung raubt mir den letzten Nerv. Sie muss alles kontrollieren. Nirgends ist man vor ihr sicher.“ Ich fragte: „Und? Was gedenken Sie zu tun?“ Da sagt mein Coachingnehmer: „Ich warte, bis meine Schulleitung in Rente ist. Dann wird es besser.“

Mal abgesehen davon, dass man sich das System, in dem Schulleiter agieren und wahrscheinlich ähnliche Attribute untereinander teilen und mitbringen, etwas mehr von außen anschauen sollte, wird in der Situation deutlich, dass in dem Wort „warten“ was von erwarten kommt, eine gewisse Erwartungshaltung hinter steckt. Nur was ist, wenn ihr wartet, also erwartet und es ändert sich trotzdem nichts? Also das Risiko besteht zumindest, wie auch die Möglichkeit, dass sich mit dem Schulleiterwechsel ggf. wirklich eine Änderung einstellt. Nun, was kostet dich unter Umständen das „Warten“? Und was ist im Falle von einer enttäuschten Erwartung? Fragt euch, was steckt hinter eurer Erwartung? Welches Bedürfnis bleibt hier unerfüllt und wie könnt ihr euch es selbst erfüllen?

„Manchmal muss man mutig sein“, sagte einst meine Ausbilderin während meiner Business Coaching Ausbildung zu mir und manchmal muss man darauf vertrauen, dass es gut wird.

Hat sie wohl mein Potenzial erkannt und an mich geglaubt?

Vielleicht scheitert ihr, dann habt ihr gelernt. Vielleicht auch nicht, dann habt ihr euer Ziel erreicht und vielleicht noch mehr. In jedem Fall wachst und lernt ihr. Ihr habt nur ein Leben. Um es perfekt zu machen, bräuchten wir eigentlich zwei. Eines zum Lernen und eines, um es nach Anleitung perfekt zu machen.

Mein Mann hat mal zu mir gesagt: „Wenn du die Rollen, Aufgaben, Funktionen und Werte nicht leben kannst, die dir wichtig sind (hier kannst du jeden Mangel einsetzen, der für dich auf der Strecke bleibt), … und die du gerne hättest, allerdings nicht bekommst, musst du es eben selbst tun und entwickeln. Du willst also auf etwas setzen? Dann setze auf dich.“

Ehrlich gesagt, im ersten Moment dachte ich, „ja klar, wenn es sonst nichts ist, als wäre das so einfach“. Und dabei ertappte ich mich bei meinem eigenen Mindfuck, wie ich meine Fähigkeiten kleingemacht habe, bis ich mir das Ganze mal richtig ausgemalt und entwickelt habe. Mein Zielbild wurde immer stärker. Ich konnte es mir vorstellen.

Und Goethe hat schon gesagt, „was du träumen kannst, kannst du auch umsetzen“. So oder so ähnlich. Dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los und ich stellte mir nicht mehr die Frage „Oh Gott, dies geht nicht, das geht nicht“, sondern ich kam in den Modus, zu überlegen, was geht! Was funktioniert! Was habe ich zu beachten usw. Um den Realitätscheck kommt ihr nicht drum rum. Nur dann denkt ihr in Lösungen und kreist nicht mehr um eure eigenen Selbstzweifel. Manchmal sind die Menschen in deiner Nähe, die euch einen kurzen Stups in die richtige Richtung geben, das entscheidende Zünglein an der Waage. Es kann auch ein knackiges Zitat, ein Artikel, eine Beobachtung oder vieles mehr sein, was euch in dem Moment einfach klarer sehen lässt. Danke!

Also: Weniger hadern, mehr handeln – heißt die Devise. Anstatt an euren Selbstzweifeln festzuhalten, fragt euch, ob ihr das Beste aus euren Möglichkeiten gemacht habt? Und wofür tut ihr das?

Wie immer gilt: Wenn ihr Themen habt, die euch unter den Nägeln brennen, worüber ich schreiben soll, Impulse, Feedback etc. schreibt mir gerne an: bianka@lehrercoaching.de. Ich freue mich auf eure Gedanken und euer Feedback!

Take Care und liebe Grüße,
Bianka

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Bianka Vetten

Dein Lehrercoach & Partner

Ehemalige Studienrätin und Ausbilderin, Business- und Karrierecoach, Trainerin, Reiss Motivation Profile Masterin, Personal-, Organisations- und Teamentwicklerin

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