Leadership Weisheit für Lehrer: Führung gelingt von innen nach außen.
Hallo ihr Lieben,
Mein Credo lautet ja bekanntlich: Führ dich selbst, dann führst du andere. Ich möchte euch dazu eine kleine Geschichte erzählen:
Es gab einmal eine Schulleiterin in meinem Coaching (mit ihrer Erlaubnis darf ich die Geschichte anonym erzählen, danke für den Beitrag an der Stelle), die sich große Sorgen machte, sich krankzumelden und das, obwohl es das Mittel der Wahl gewesen wäre, um ihre mentale und körperliche Gesundheit zu erhalten.
Ich fragte nach dem Grund für ihre Sorge.
„Nun“, sagte sie, „wenn ich nicht da bin, dann tanzen die Mäuse auf den Tischen. Meine Lehrer und manchmal auch meine Schüler, machen dann, was sie wollen. Beginnen den Unterricht zu spät, beenden den Unterricht zu früh, gehen rauchen, hängen in der Cafeteria ab, lassen ihr Essen überall auf den Tischen stehen, die Klassen sind nicht sauber und so weiter und sofort. Sie machen einfach nicht, was sie sollen. Ständig muss ich Personalgespräche führen. Was soll denn der Personalrat dabei denken? Wenn das publik wird, dass ich meine Lehrer und Schüler nicht im Griff habe, kriege ich von oben wieder einen auf den Deckel. Die sollen einfach ihren Job machen. Das kann doch nicht so schwer sein. Ich tue das doch auch. Wie sieht das denn auch aus? Meinen Respekt kann ich dadurch verlieren, dann machen die erst recht, was die wollen. Loswerden kann ich sie auch nicht oder sagen wir, nur mit viel Mühe. Mit der Arbeitsmoral kann ich jedoch auch nicht arbeiten. Das bringt mich noch um meinen Verstand.“
„Na ja“, hakte ich weiter nach: „Wie stehen Sie zu ihnen? Sind Sie ihnen wohlgesonnen? Haben Sie die Haltung, das Beste für sie zu wollen? Sehen Sie ihre Individualität, ihre Fähigkeiten, Wünsche, Ängste, Herausforderungen? Wozu sind die Lehrer in Ihrer Schule da? Sind sie nur die Maschinen im Rad, um ihre Funktion zu erfüllen und den Laden am Laufen zu halten? Handeln Sie in ihrem besten Interesse? Sind Sie ein Team?“
„Ich frage nur deshalb, da es systemisch gesehen sein kann, dass die Art, wie Sie Ihre mitarbeitenden Lehrer sehen, Teil des Problems sein kann. Das Gute ist, Sie tragen demnach auch selbst die Lösung in sich. So nach dem Motto: Ein Problem kann man niemals mit derselben Denkweise gelöst werden, wodurch es entstanden ist.“ (Albert Einstein)
„Meine Frage deshalb an Sie: Wie sehen Sie sie?“
Wann habt ihr das letzte Mal die Perspektive gewechselt?